Nachtgesang
Ende und Anbeginn
Ende und Anbeginn
Das Ende des Daseins
ist abzusehen.
Und doch kennt niemand
das Dann.
ist abzusehen.
Und doch kennt niemand
das Dann.
Das Leben ist ewig,
denke ich,
und doch frage ich
denke ich,
und doch frage ich
wann hat es begonnen
mit all seinen Wonnen
das nahe Ende der
unbeschwerten Zeit?
mit all seinen Wonnen
das nahe Ende der
unbeschwerten Zeit?
Alles ist vergänglich.
Und doch kennt der Augenblick nur
das Hier und Jetzt
als ewige Dauer.
Und doch kennt der Augenblick nur
das Hier und Jetzt
als ewige Dauer.
Ich sehe ein Blatt der Birke
das unbeschwert durch die Lüfte schwebt;
das unbeschwert durch die Lüfte schwebt;
und ich denke an des Vogels Flug-Künste.
Und ich staune:
Und ich staune:
wie tief ist doch der Abgrund
zwischen Himmel und Erde!
zwischen Himmel und Erde!
Und ich erkenne: Es ist das buchstäbliche Leben, das uns
stets durch die Untiefen des Lebens führt.
stets durch die Untiefen des Lebens führt.
Jedes Ende setzt einen Anbeginn voraus.
So führen wir jedes neue Jahr ein altes rituell zu Ende.
So führen wir jedes neue Jahr ein altes rituell zu Ende.
Auf geistiger Ebene
schöpft das Tätige Sein der Erdbewohner,
schöpft das Tätige Sein der Erdbewohner,
allen voran
das Handwerk und die Künste,
das Handwerk und die Künste,
aus dem unerschöpflichen
Reichtum des Kosmos
ihre Lebenskräfte…
Reichtum des Kosmos
ihre Lebenskräfte…
Und Engel führen im Unerklärlichen
seit unvordenklichen Zeiten
ihre wilden Tänze auf.
seit unvordenklichen Zeiten
ihre wilden Tänze auf.
Lieselotte Heller, 24. Dezember 2022