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Nachtgesang
Es krähet der Hahn
Wachet auf, wachet auf
In stockfinst‘rer Nacht,
seid Ihr denn noch nicht um den Schlaf gebracht?!
Die Wölfe, sie heulen; es krähet der Hahn
„Stoppt das Verderben, haltet ein den Wahn!“
Wachet auf, merkt Ihr es denn nicht:
Es scheint ein merkwürdig fahles Licht.
Wachet auf – habt Acht
Waffen haben schon immer nur umgebracht.
Unser Kontinent ist im Geiste mächtig und groß
Wir woll‘n keine Panzer, lasst endlich uns bloß
für Versöhnung und Frieden kämpfen.
Für Gerechtigkeit und Güte, für Europa lasst uns streiten, 
statt auf leblosen Paragrafen stets rumzureiten.

Zum Teufel mit den Raketen, wir wollen den Frieden,  
was nach unsäglichem Leid uns ins Buch wurd‘ geschrieben: 
Der Menschen Recht und Würde, die Demokratie soll leben! – 

Wissen wir’s nicht? –  durch Versöhnung nur kann es Frieden,
kann es Liebe und Güte, kann es Wohlergehen geben. 

Wachet auf, wachet auf
In stockfinst’rer Nacht!

Es will uns wieder blenden die Dummheit mit Macht.
Unterwegs sind sie schon wieder, die Demagogen.
Schaut hin! – Dummheit kommt nicht vom Himmel geflogen!

Wachet auf, wachet auf – wacht endlich auf,
hört auf die Zeichen, erkennt des Lebens Lauf!
In den Himmel ist nichts von tödlichen Waffen geschrieben.
Besinnung tut Not, nicht viel Kraft ist uns noch geblieben.

Lasst uns des Lebens Sinn aufs Neue bedenken:
Wir können der Welt nur gute Gedanken schenken,
indem wir durch Frohsinn und Wissen sie lenken!

Jauchzen, Frohlocken und auch wahr Sagen
hilft stets viel weiter als alles Wehklagen.

Lilo Heller, Sommer 2021
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